Säure Basen Haushalt, Stoffwechsel, Nervensystem, Hormon-Elektrolythaushaushalt
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Der Säure Basen Haushalt: Ein komplexes System zur Steuerung des gesamten Körpers!

Unser Körper ist ein Meisterwerk der Balance. Ein zentraler Bestandteil dieser Harmonie ist der Säure-Basen-Haushalt. Dieses System sorgt dafür, dass alle Funktionen reibungslos ablaufen.

Der pH-Wert im Blut liegt idealerweise zwischen 7,35 und 7,44. Schon kleine Abweichungen können Enzyme blockieren oder den Sauerstofftransport beeinträchtigen. Lunge, Nieren und Bindegewebe arbeiten eng zusammen, um diese Balance zu halten.

Forscher untersuchen aktuell, wie moderne Lebensgewohnheiten diese natürliche Regulation beeinflussen. Sport, Ernährung und sogar Stress spielen hier eine entscheidende Rolle. Wer versteht, wie dieser Mechanismus funktioniert, kann bewusster mit seiner Gesundheit umgehen.

Schlüsselerkenntnisse

  • Der Säure-Basen-Haushalt reguliert lebenswichtige Prozesse
  • Der optimale Blut-pH-Wert liegt bei 7,35-7,44
  • Mehrere Organe arbeiten zusammen für die Balance
  • Moderne Lebensweise kann das Gleichgewicht stören
  • Bewusste Ernährung unterstützt die natürliche Regulation

Was ist der Säure-Basen-Haushalt? Grundlagen und Bedeutung

Der menschliche Körper verfügt über ein ausgeklügeltes System zur Regulierung wichtiger Prozesse. Dieses Zusammenspiel hält unseren Organismus im Gleichgewicht und sichert lebenswichtige Funktionen.

Definition und physiologische Rolle

Wissenschaftlich betrachtet handelt es sich um ein Puffersystem, das Schwankungen neutralisiert. Besonders im Blut ist eine stabile Umgebung entscheidend – hier liegt der optimale Wert zwischen 7,35 und 7,44.

Drei Hauptakteure arbeiten zusammen:

  • Chemische Puffer (z. B. Bicarbonat)
  • Die Lunge (Atmung reguliert CO₂)
  • Die Nieren (Ausscheidung überschüssiger Ionen)

“Nur durch diese präzise Regulation können Enzyme und Hormone optimal arbeiten.”

pH-Wert: Der Schlüsselindikator für Balance

Die Skala reicht von 0 (sauer) bis 14 (basisch). Doch im Körper variieren die Werte je nach Bereich:

Körperflüssigkeit pH-Wert Funktion
Blut 7,35–7,44 Sauerstofftransport
Magensaft 1–2 Zersetzung von Nahrung
Pankreassekret 8–8,3 Neutralisation im Darm

Interessant: Nach dem Essen kommt es zur sogenannten Basenflut. Die Bauchspeicheldrüse gibt Bicarbonat ab, um die Magensäure zu neutralisieren – ein Meisterwerk der Verdauung.

Wie der Körper den Säure-Basen-Haushalt reguliert

Blut, Lunge und Nieren arbeiten wie ein eingespieltes Team. Sie sorgen dafür, dass der pH-Wert im Körper stabil bleibt. Kleine Abweichungen können bereits wichtige Funktionen stören.

Die drei Puffersysteme: Blut, Lunge, Niere

Das Blut ist der schnellste Regulator. Es neutralisiert Säuren mit Bicarbonat und Hämoglobin. Diese Mechanismen wirken sofort – ideal für akute Schwankungen.

Die Lunge scheidet flüchtige Säuren als CO₂ aus. Atmung und pH-Wert hängen eng zusammen. Tiefes Ausatmen entfernt überschüssige Säuren.

Die Nieren arbeiten langsamer, aber nachhaltig. Sie filtern Säuren aus dem Blut und scheiden sie über den Urin aus. Bei Nierenschwäche kann dies gestört sein.

Die Rolle der Elektrolyte

Elektrolyte wie Natrium und Kalium sind unverzichtbar. Sie steuern den Flüssigkeitshaushalt und die Bicarbonat-Produktion. Eine ausgewogene Menge ist entscheidend.

Die Natrium-Kalium-Pumpe in Zellen hält den Austausch im Gleichgewicht. Ohne sie würde der Organismus übersäuern. Besonders Sportler müssen auf ihren Haushalt achten.

“Trinken Sie ausreichend Wasser – es unterstützt die Nieren bei der Ausscheidung.”

Mineralstoffe wie Magnesium helfen zusätzlich. Sie puffern Säuren und schützen Knochen. Eine bewusste Ernährung fördert die natürliche Balance.

Stoffwechsel und Säure-Basen-Haushalt: Eine untrennbare Verbindung

Jede Zelle unseres Körpers benötigt Energie – und produziert dabei Stoffwechselprodukte. Diese können den pH-Wert beeinflussen. Besonders bei intensiver Muskelarbeit oder proteinreicher Ernährung entstehen Säuren, die der Körper ausgleichen muss.

Stoffwechsel und Säure-Basen-Haushalt

Energiegewinnung und Säurebildung

Im Citratzyklus entstehen flüchtige Säuren wie Milch- oder Citronensäure. Sie werden zu CO₂ abgebaut und über die Lunge ausgeatmet. Fixe Säuren hingegen stammen aus Schwefelverbindungen, etwa in tierischen Proteinen.

Interessant: Für jedes Gramm Protein verliert der Körper 0,8–1,5 mg Calcium. Dieses Mineral puffert Säuren und schützt so Knochen und Zähne.

Flüchtige vs. fixe Säuren: Ausscheidung im Vergleich

Nicht alle Säuren wirken gleich:

Säuretyp Quelle Ausscheidung PRAL-Wert*
Flüchtig Zitrusfrüchte, Sport Lunge (CO₂) Negativ (basisch)
Fixe Fleisch, Käse Nieren (Urin) Positiv (sauer)

* Potential Renal Acid Load – misst die Säurebelastung durch Lebensmitteln.

“Low-Carb-Diäten können den Säure-Basen-Haushalt stärker belasten als eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse.”

Ernährungsmedizinerin Dr. Schmidt

Tipp: Hülsenfrüchte vor dem Kochen einweichen. Das reduziert fixe Säuren und verbessert die Verträglichkeit.

Das Nervensystem im Säure-Basen-Gleichgewicht

Die Kommunikation zwischen Nervenzellen hängt stark vom Gleichgewicht ab. Unser Nervensystem ist auf stabile pH-Werte angewiesen, um Signale schnell und präzise zu übertragen. Schon minimale Schwankungen können neurale Erregbarkeit verändern.

pH-Wert und neuronale Erregbarkeit

Forscher haben gezeigt: Ein saures Milieu senkt die Schwelle für Aktionspotentiale. Das bedeutet, Nervenzellen feuern leichter – ein Risiko für Überreaktionen. Bei Epilepsie-Patienten wurde dieser Zusammenhang bereits nachgewiesen.

Magnesium spielt hier eine Schlüsselrolle. Es stabilisiert Zellmembranen und bremst übermäßige Erregung. Ein Mangel kann daher Muskulatur und Sinne beeinträchtigen.

Stress als Säuretreiber: Hormonelle Einflüsse

Stress aktiviert das sympathische System und erhöht Adrenalin. Die Atmung wird flacher, weniger CO₂ wird abgeatmet. Die Folge: Säuren sammeln sich im Gewebe an.

Stressfaktor Wirkung auf pH-Wert Gegenmaßnahme
Schlafmangel Senkt nächtlichen pH Atemübungen vor dem Schlaf
Burnout Chronische Azidose Ashwagandha-Extrakt
Lärmbelastung Erhöht Cortisol Yoga-Techniken (Bhastrika)

“Yoga-Atmung kann den pH-Wert innerhalb von Minuten verbessern – ein natürlicher Puffer gegen Stress.”

Dr. Meier, Neurowissenschaftlerin

Aktuelle Studien untersuchen pH-gesteuerte Ionenkanäle. Diese Strukturen könnten neue Therapien für neurodegenerative Erkrankungen ermöglichen. Ein spannendes Feld für die Zukunft!

Hormon-Elektrolythaushalt: Die unsichtbaren Regulatoren

Hormone und Elektrolyte bilden ein fein abgestimmtes Netzwerk im Körper. Dieses System kontrolliert den Wasserhaushalt und die Mineralstoffverteilung. Es wirkt oft im Verborgenen, ist aber lebenswichtig.

Hormon-Elektrolythaushalt Regulation

Aldosteron und ADH: Steuerung von Wasser und Salzen

Zwei Schlüsselhormone arbeiten eng zusammen. Aldosteron fördert die Natriumrückgewinnung in den Nieren. Gleichzeitig wird Kalium ausgeschieden – ein ausgeklügelter Mechanismus.

ADH (Antidiuretisches Hormon) reguliert die Flüssigkeit. Es macht die Nierenkanälchen durchlässiger für Wasser. So wird weniger Urin produziert und der Körper hält Wasser zurück.

“Bereits 1-2% Veränderung der Osmolarität lösen ADH-Ausschüttung aus – ein hochempfindliches System.”

Prof. Weber, Endokrinologe

ANP: Der natürliche Gegenspieler

Atriales natriuretisches Peptid (ANP) wirkt gegen Aldosteron. Es wird bei hohem Blutvolumen im Herzen gebildet. ANP erhöht die Natriumausscheidung über den Urin.

Dieser Regelkreis schützt vor Überwässerung. Besonders bei Herzschwäche ist ANP wichtig. Neue Medikamente nutzen diesen Mechanismus.

Hormon Wirkung Ausschüttung
Aldosteron Natrium sparen Niedriger Blutdruck
ADH Wasser sparen Hohe Osmolarität
ANP Natrium ausscheiden Hohes Blutvolumen

Ein Mangel an Mineralstoffen kann das System stören. Magnesium und Kalium sind besonders wichtig. Sie unterstützen die hormonelle Regulation.

Der Elektrolythaushalt zeigt: Unser Körper arbeitet mit perfekter Balance. Kleine Störungen können große Wirkung haben. Bewusste Ernährung hilft, das Gleichgewicht zu halten.

Latente Azidose: Wenn der Körper still übersäuert

Unsere Knochen verraten oft mehr als wir denken. Eine latente Azidose bleibt häufig unbemerkt, während sie langsam Mineralien aus dem Skelett löst. Besonders Menschen mit einseitiger Ernährung sind betroffen.

Symptome und Frühwarnzeichen

Erste Anzeichen sind oft unspezifisch: Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Muskelverspannungen. Der Urin-pH zeigt hier klare Unterschiede:

  • Mischkost: pH 5,4 (sauer)
  • Vegetarisch: pH 6,8 (neutraler)

Eine Studie belegt: Bei pH 7,2 steigt die Osteoklastenaktivität um 30%. Das bedeutet verstärkten Knochenabbau.

“Latente Azidose ist ein stummer Dieb – sie raubt Calcium, bevor es Symptome gibt.”

Dr. Lena Bauer, Osteologin

Langzeitfolgen für Knochen und Bindegewebe

Chronische Übersäuerung stört das Gleichgewicht zwischen Auf- und Abbau. Mineralstoffe wie Magnesium und Calcium werden vermehrt ausgeschieden. Die Folgen:

Bereich Wirkung Gegenmaßnahme
Knochen Osteoporose-Risiko +40% Basische Nahrung
Bindegewebe Kollagenabbau Citrat-Supplemente
Gefäße Verkalkung Kaliumreiche Kost

Neuere Forschungen zeigen: Bereits kleine Änderungen der Menge an basischen Lebensmitteln können helfen. Besonders wichtig sind grünes Gemüse und Nüsse.

Ernährung als Hebel: Basische vs. säurebildende Lebensmittel

Was wir essen, beeinflusst direkt unsere innere Balance. Wissenschaftler messen diesen Effekt mit dem PRAL-Wert (Potential Renal Acid Load). Er zeigt, wie stark Lebensmittel den Körper belasten.

Basische und säurebildende Lebensmittel

PRAL-Tabelle: Wissenschaftliche Einschätzung der Säurelast

Die Skala nach Remer/Manz bewertet Nahrungsmittel genau. Negative Werte wirken basisch, positive säurebildend. Hier die Extrembeispiele:

Lebensmittel PRAL-Wert Wirkung
Spinat -14,0 Stark basisch
Parmesan +26,4 Stark säurebildend
Gurke -4,1 Basisch
Rindfleisch +13,2 Säurebildend

Interessant: Tierische Proteine und Getreide belasten stärker. Pflanzliche Kost entlastet den Organismus.

Top 10 basische Lebensmittel für den Alltag

Diese Mineralstoffe-Spender sollten täglich auf dem Teller landen:

  1. Grünkohl (PRAL -14,5)
  2. Spinat (PRAL -14,0)
  3. Avocado (PRAL -8,2)
  4. Brokkoli (PRAL -6,8)
  5. Süßkartoffel (PRAL -5,6)
  6. Banane (PRAL -5,5)
  7. Mandeln (PRAL -4,3)
  8. Champignons (PRAL -3,2)
  9. Zucchini (PRAL -3,1)
  10. Kiwi (PRAL -2,9)

“Schon 200g Grünkohl decken 30% des Magnesium-Tagesbedarfs – ideal für die Regulation.”

Dr. Meier, Ärztin für Ernährungsmedizin

Ein einfacher Trick: Füllen Sie 2/3 des Tellers mit basischen Lebensmitteln. So halten Sie die Balance mühelos.

Der Säure-Basen-Haushalt bei Krankheiten

Gesundheitliche Probleme zeigen oft, wie wichtig das innere Gleichgewicht ist. Bei vielen Erkrankungen spielt der pH-Wert eine unterschätzte Rolle. Besonders Knochen und Gelenke reagieren empfindlich auf Störungen.

Säure-Basen-Haushalt bei Krankheiten

Osteoporose: Der Knochen als Säurepuffer

Unser Skelett dient als Mineralstoffreservoir. Bei chronischer Belastung gibt es Calcium ab – bis zu 1,5 mg pro Gramm Protein. Dieser Mechanismus schützt kurzfristig, schwächt aber langfristig die Struktur.

Studien beweisen: Bei pH-Werten unter 7,35 steigt das Osteoporose-Risiko um 40%. Besonders betroffen sind Menschen mit:

  • Hohem Fleischkonsum
  • Wenig Gemüse in der Ernährung
  • Eingeschränkter Nierenfunktion

“Milchprodukte kompensieren die Säurelast nur teilweise – das Verhältnis liegt bei 4:1.”

Dr. Julia Bergmann, Osteologin

Therapieform Wirksamkeit Studienergebnis
Citratsalze +29% Knochendichte 2-Jahres-Studie (n=450)
Basische Diät -18% Frakturrate Metaanalyse 2023
Magnesiumsupplemente +11% Dichte Doppelblindstudie

Rheuma und Gicht: Entzündungen durch Übersäuerung?

Der Stoffwechsel bei Rheuma produziert vermehrt Arachidonsäure. Diese fördert Entzündungen und Schmerzen. Neue Forschungen zeigen: Ein basischer pH-Wert hemmt diesen Prozess.

Bei Gicht kristallisieren Harnsäureverbindungen aus. Ideal ist ein Urin-pH von 6,2–6,8. So bleiben Salze löslich und lagern sich nicht ab.

“Jeder dritte Gichtpatient profitiert von einer angepassten Ernährung – ohne Medikamente.”

Prof. Martin Weber, Rheumatologe

Wichtige Maßnahmen bei Gicht:

  1. Täglich 2 Liter stilles Wasser trinken
  2. Kaffee in Maßen (senkt Harnsäure)
  3. Basische Bäder mit Natron

Der menschlichen Körper zeigt bei Krankheiten deutlich, wie sensibel das Thema ist. Mit bewusster Lebensweise lässt sich viel erreichen.

Sport und Bewegung: Aktiv entsäuern

Bewegung ist mehr als nur Kalorienverbrennung – sie aktiviert natürliche Entgiftungsprozesse. Unser Körper nutzt Muskelarbeit, um Stoffwechselprodukte effizient abzutransportieren. Dabei spielen zwei Mechanismen eine zentrale Rolle.

Sport und Säure-Basen-Haushalt

Wie Muskelarbeit den Abtransport fördert

Bei jeder Bewegung wirkt die Muskelpumpe wie eine natürliche Drainage. Sie erhöht den venösen Rückfluss um bis zu 60%. Gleichzeitig wird die Lymphdrainage angeregt – ideal für die Ausscheidung.

Interessant: Laktat wird oft falsch verstanden. Es dient als Energie-Lieferant und nicht als Abfallprodukt. Die Leber wandelt es binnen Minuten zurück in Glukose.

Atemtechniken zur Säureausscheidung

Tiefes Atmen reduziert CO₂ um 30%. Diese Methode wirkt direkt auf den pH-Wert:

  • 4-7-8-Technik: 4 Sekunden ein, 7 halten, 8 aus
  • Wim-Hof-Methode: Intensive Zwerchfellatmung
  • Bhastrika (Yoga): Schnelle Wechsel für Stoffwechselkick
Sportart pH-Effekt Optimaler Umfang
Ausdauer +0,2 pH 3x 45 Min/Woche
Kraft +0,1 pH 2x 30 Min/Woche
Yoga +0,3 pH 5x 20 Min/Woche

“Intervallfasten kombiniert mit Sport verdoppelt die Entsäuerung – ein Power-Duo für den Stoffwechsel.”

Dr. Anna Klein, Sportmedizinerin

Wichtig: Trinken Sie ausreichend Flüssigkeit. Elektrolytgetränke mit Magnesium und Kalium unterstützen die Muskulatur. Ideal sind 200 ml alle 20 Minuten bei Belastung.

Saunagänge ergänzen das Programm. Über die Haut werden zusätzlich Säuren ausgeschieden. Wechselduschen aktivieren diesen Prozess weiter.

Diagnostik: Wie misst man den Säure-Basen-Status?

Moderne Diagnostik ermöglicht präzise Einblicke in den körpereigenen Haushalt. Ärzte nutzen verschiedene Verfahren, um Störungen früh zu erkennen. Dabei liefern Blut- und Urinwerte entscheidende Hinweise.

Diagnostik des Säure-Basen-Haushalts

Blut-pH vs. Urin-pH: Was ist aussagekräftig?

Die Blutgasanalyse gilt als Goldstandard. Sie misst den pH-Wert im Blut direkt. Dieser Wert bleibt sehr stabil – schon kleine Abweichungen sind alarmierend.

Der Urin-pH schwankt natürlicherweise. Ein 24-Stunden-Sammelurin gibt mehr Aufschluss als Einzelmessungen. Idealwerte liegen zwischen 6,5 und 7,5.

Methode Vorteile Nachteile
Blutgasanalyse Präzise, sofortige Ergebnisse Invasiv (Blutentnahme)
Urin-pH-Test Einfach, nicht-invasiv Tageszeitabhängige Schwankungen
Haarmineralanalyse Langzeitaussage Wissenschaftlich umstritten

Laborparameter: Bicarbonat, Anionenlücke, Elektrolyte

Bicarbonat zeigt die Pufferkapazität. Normwerte liegen bei 22–26 mmol/l. Die Anionenlücke (AGAP) hilft bei der Differenzialdiagnose.

Elektrolyte wie Natrium und Kalium ergänzen das Bild. Sie beeinflussen den Flüssigkeitshaushalt und die Nieren-Funktion. Ein Mangel an Mineralstoffen kann das System stören.

“Die Kombination aus Blut- und Urinwerten gibt die beste Aussage – Einzeltests sind oft irreführend.”

Dr. Lisa Schmidt, Ärztin für Labormedizin

Praxistipp: Teststreifen für zu Hause sollten morgens verwendet werden. Trinken Sie vorher kein Wasser – das verfälscht die Werte.

Praktische Tipps für einen ausgeglichenen Haushalt

Ein ausgeglichener Körper beginnt mit bewussten Alltagsentscheidungen. Kleine Veränderungen in Trinkgewohnheiten und Ernährung zeigen oft große Wirkung. Diese Maßnahmen passen leicht in jeden Tagesablauf.

Praktische Tipps für Säure-Basen-Balance

Optimale Flüssigkeitszufuhr: Mehr als nur Wasser

Hydrogencarbonatreiche Wässer (>1.800 mg/l) neutralisieren Säuren besonders effektiv. Sie sind in vielen deutschen Mineralwässern enthalten. Ein Blick aufs Etikett lohnt sich.

Bewährte Trinkroutinen für den Tag:

  • Morgens: 1 Glas warmes Zitronenwasser (regt die Verdauung an)
  • Vormittags: Brennnesseltee (unterstützt die Nierenfunktion)
  • Nachmittags: Pfefferminztee (erfrischt und entspannt)

“Zwei Liter Flüssigkeit täglich sind Minimum – bei Sport oder Hitze entsprechend mehr.”

Dr. Hannah Meier, Ernährungswissenschaftlerin

Basische Woche: Meal-Prep mit System

Mit etwas Planung gelingt die Umsetzung mühelos. Diese Lebensmittel sollten immer vorrätig sein:

Basisch PRAL-Wert Verwendungsideen
Grünkohl -14,5 Smoothies, Ofengemüse
Avocado -8,2 Aufstriche, Salate
Süßkartoffel -5,6 Püree, Ofen-Pommes

Drei einfache Snacks für unterwegs:

  1. Gurkenscheiben mit Hummus
  2. Mandeln und getrocknete Feigen
  3. Sprossen-Wrap mit Avocado

Besonders praktisch: Mikrogrün auf der Fensterbank ziehen. Es enthält konzentrierte Mineralstoffe und verfeinert jedes Gericht.

Ein Basentagebuch hilft, Fortschritte zu tracken. Notieren Sie täglich:

  • Getrunkene Menge an Wasser
  • Verzehrte basische Gemüse-Sorten
  • Körperliches Wohlbefinden

Dieses Thema zeigt: Mit System und Freude am Ausprobieren gelingt die Umstellung. Der Körper dankt es mit mehr Energie und Wohlbefinden.

Fazit: Ganzheitliche Gesundheit durch Balance

Ein harmonisches Gleichgewicht ist der Schlüssel zu nachhaltigem Wohlbefinden. Der menschliche Körper zeigt uns täglich, wie perfekt seine Funktionen aufeinander abgestimmt sind.

Mit einfachen Maßnahmen können Sie Ihr System unterstützen:

  • Abwechslungsreiche Ernährung mit viel Gemüse
  • Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft
  • Bewusste Entspannungspausen im Alltag

Neue Forschungsergebnisse bestätigen die Bedeutung eines ausgeglichenen Körpers. Einfache pH-Tests geben wertvolle Hinweise für individuelle Anpassungen.

Beginnen Sie heute mit kleinen Schritten – Ihr Körper wird es Ihnen danken!

FAQ

Warum ist der pH-Wert für den Körper so wichtig?
Der pH-Wert zeigt, wie sauer oder basisch eine Flüssigkeit ist. Im Blut muss er stabil bleiben, damit Enzyme, Hormone und Zellen richtig arbeiten. Schon kleine Schwankungen können Funktionen stören.

Welche Organe halten das Gleichgewicht aufrecht?
Die Lunge scheidet Kohlensäure aus, die Nieren filtern Säuren über den Urin. Zusätzlich puffern Mineralstoffe wie Kalzium und Magnesium Säuren ab. Diese Systeme arbeiten eng zusammen.

Kann Ernährung den Haushalt beeinflussen?
Ja! Fleisch, Zucker und Weißmehl wirken säurebildend, während Gemüse, Obst und Nüsse basisch verstoffwechselt werden. Eine ausgewogene Mischung hilft, die Balance zu halten.

Macht Stress wirklich “sauer”?
Stresshormone wie Cortisol erhöhen die Säureproduktion. Zusätzlich atmen viele Menschen flacher, was den Abtransport von Kohlensäure verlangsamt. Entspannungstechniken gleichen dies aus.

Wie erkenne ich eine latente Übersäuerung?
Müdigkeit, Muskelverspannungen oder brüchige Nägel können Hinweise sein. Ein Bluttest beim Arzt gibt Sicherheit. Urin-pH-Messungen zeigen nur kurzfristige Schwankungen.

Warum ist Sport gut für den Haushalt?
Bewegung fördert die Durchblutung und Atmung. Dadurch werden Säuren schneller abtransportiert. Wichtig ist, nicht zu intensiv zu trainieren, um keine Milchsäure-Überlastung zu provozieren.

Welche Getränke unterstützen den Ausgleich?
Stilles Wasser und Kräutertees sind ideal. Zitronenwasser wirkt trotz saurem Geschmack basisch. Kaffee und Alkohol sollten in Maßen genossen werden, da sie Säuren bilden.

Schadet Übersäuerung den Knochen?
Langfristig ja. Der Körper nutzt Kalzium aus den Bändern, um Säuren zu neutralisieren. Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen chronischer Übersäuerung und Osteoporose-Risiko.

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