Opfer, Täter, Bindung, Trauma, emotionale Abhängigkeit, Überlebensmechanismus
Aktuell,  Psychologie,  Videos

Stockholm-Syndrom: Wenn Verbundenheit aus Angst entsteht

Stockholm-Syndrom verstehen: Die komplexe Beziehung zwischen Täter und Opfer

Das Stockholm-Syndrom ist ein faszinierendes und beunruhigendes Phänomen. Opfer von Geiselnahmen oder Entführungen entwickeln unerwartete Bindungen zu ihren Entführern. Dieses Phänomen wurde nach einem Banküberfall 1973 in Stockholm entdeckt und intensiv erforscht1.

Das Stockholm-Syndrom wird oft als bizarre Reaktion auf extreme Gewalterfahrungen gesehen. Doch es hat eine tiefe psychologische Bedeutung. Es hängt eng mit der Bindungstheorie, Traumabewältigung und emotionaler Manipulation zusammen. Das Verständnis dieser Mechanismen hilft Opfern, Angehörigen und Helfern.

Schlüsselerkenntnisse

  • Das Stockholm-Syndrom beschreibt ein unerwartetes Phänomen, bei dem Opfer eine emotionale Bindung zu ihren Entführern entwickeln.
  • Die Entstehung des Syndroms ist eng mit Prozessen der Bindungstheorie, Traumabewältigung und emotionalen Manipulation verknüpft.
  • Das Verständnis der psychologischen Mechanismen kann Betroffenen, Angehörigen und Helfern wichtige Einsichten vermitteln.
  • Das Syndrom ist wissenschaftlich umstritten und nicht als offizielle Diagnose anerkannt, wird aber als Überlebensstrategie in extremen Situationen betrachtet.
  • Die gesellschaftliche Wahrnehmung und mediale Darstellung des Phänomens unterscheiden sich oft von der wissenschaftlichen Sichtweise.

 

Was ist das Stockholm-Syndrom?

Das Stockholm-Syndrom ist ein Phänomen, bei dem Opfer positive Gefühle zu ihren Entführern entwickeln2. Es wurde nach einer Geiselnahme in Stockholm 1973 benannt2. Seitdem wurde es in vielen Fällen beobachtet2.

Definition und Begriffserklärung

Das Stockholm-Syndrom ist keine offizielle Diagnose. Es beschreibt eine Reaktion von Opfern in extremen Situationen2. Opfer entwickeln positive Gefühle zu ihren Entführern, was als paradoxe Bindung bekannt ist2.

Dieser Mechanismus kann als Überlebensstrategie gesehen werden. Er entsteht oft aus Angst und Hilflosigkeit2.

Historischer Hintergrund des Phänomens

Der Begriff “Stockholm-Syndrom” kam nach einer Bankentführung in Stockholm 1973 auf2. Die Geiseln entwickelten unerwartet positive Gefühle zu ihren Entführern2. Dies führte zu großem Interesse und Diskussion2.

Seitdem wurde das Phänomen in vielen Fällen beobachtet und erforscht2. Es hilft uns, die psychologischen Mechanismen zu verstehen2.

Wissenschaftliche Einordnung

Das Stockholm-Syndrom ist umstritten in der Wissenschaft2. Es wird nicht als offizielle Diagnose anerkannt2. Es gilt als Überlebensstrategie in extremen Situationen2.

Opfer identifizieren sich mit ihren Tätern, um Angst und Hilflosigkeit zu mindern2. Die Bindungstheorie und Traumaforschung bieten Erklärungen2.

“Das Stockholm-Syndrom ist ein komplexes Phänomen. Es zeigt, wie extreme Situationen die Wahrnehmung und Bindung von Opfern beeinflussen können.”

 

Video Empfehlung:

 

Die Entstehungsgeschichte des Stockholm-Syndroms

Das Stockholm-Syndrom entstand 1973 in Stockholm. Vier Bankangestellte wurden über 131 Stunden lang festgehalten3. Sie entwickelten dabei positive Gefühle gegenüber ihren Entführern.

Nach ihrer Befreiung zeigten sie mehr Mitgefühl für die Täter als für die Polizei3.

Nils Bejerot, ein schwedischer Kriminologe, gab dem Phänomen seinen Namen3. Es wurde in dieser Geiselnahme zum ersten Mal beobachtet. Seitdem wurde es in vielen Kontexten erforscht.

Das Stockholm-Syndrom entsteht durch Identifikation mit dem Aggressor und emotionale Abhängigkeit1. Die Geiseln übernahmen die Perspektive ihrer Peiniger, um ihre Angst zu bewältigen1.

Die Medienberichterstattung und die gesellschaftliche Wahrnehmung waren ebenfalls wichtig4. Sie führten zu vereinfachten Darstellungen und Mythen, die bis heute wirken4.

stockholm-syndrom-entstehung

Das Stockholm-Syndrom ist ein komplexes Phänomen. Es beeinflusst unsere Sicht auf Opfer-Täter-Beziehungen nachhaltig4.

 

Opfer und Täter: Bindung – Trauma – emotionale Abhängigkeit – Überlebensmechanismus

Das Stockholm-Syndrom ist eine komplexe psychologische Dynamik. Es entsteht zwischen Opfern und ihren Tätern. Opfer fühlen sich emotional an ihre Peiniger gebunden. Diese emotionale Abhängigkeit dient als Überlebensmechanismus, um mit der traumatischen Situation umzugehen5.

Psychologische Dynamik zwischen Opfer und Täter

Ein ständiger Wechsel zwischen Misshandlung und scheinbarer Zuwendung entsteht. Dies führt zu einer starken emotionalen Bindung5. Opfer verlieren ihr Selbstvertrauen und werden extrem abhängig vom Täter5.

Sie idealisieren ihren narzisstischen Partner, trotz offensichtlicher Fehler5.

Rolle der emotionalen Abhängigkeit

Experten wie Dr. Patrick Carnes nennen dies “Sucht nach dem Missbrauch”5. Viele Betroffene fühlen sich unfähig, die toxische Beziehung zu beenden. Sie glauben, ohne den Täter nicht leben zu können5.

Überlebensmechanismen im Detail

Opfer entwickeln verschiedene Überlebensmechanismen. Dazu gehören Kampf, Flucht, Totstellreflex und die Tend-and-befriend-Reaktion6. Frauen zeigen eher die Tend-and-befriend-Reaktion, also das Streben nach Sicherheit6.

Für das Trauma-Bonding sind ein Machtgefälle und intermittierende Verstärkung wichtig6.

“Die emotionale Abhängigkeit von Opfern trotz Misshandlung wird von Dr. Patrick Carnes als ‘Sucht nach dem Missbrauch’ beschrieben.”5

 

Psychologische Mechanismen und Verhaltensanpassung

Beim Stockholm-Syndrom sind komplexe psychologische Mechanismen wichtig. Opfer passen ihr Verhalten an, um zu überleben. Eine zentrale Rolle spielt die kognitive Dissonanz7. Sie hilft Opfern, das Verhalten der Peiniger zu rationalisieren und Empathie zu entwickeln.

Die Bindungstheorie7 erklärt, wie Opfer sich emotional an ihre Entführer binden. Durch Trauma und Angst entwickeln sie eine Trauma-Bindung7. Diese Bindung macht die Situation erträglicher und erhöht ihre Überlebenschancen.

Studien zeigen, dass das Verhalten7 nicht nur bei Frauen vorkommt. Auch Männer können sich anpassen. Diese Anpassung ist ein natürlicher Überlebensinstinkt, der in Extremsituationen wirksam wird.

Kognitive Dissonanz

“Das Stockholm-Syndrom ist ein Überlebensinstinkt, der sich in lebensbedrohlichen Situationen entwickelt, um die eigene Sicherheit zu gewährleisten.”8

Die Forschung zeigt, dass emotionale Manipulation durch Täter7 wichtig ist. Opfer werden systematisch ihrer Selbstständigkeit beraubt. Sie werden immer mehr von ihren Entführern abhängig.

Es ist wichtig, diese psychologischen Mechanismen7 zu verstehen. So können wir Betroffene besser unterstützen und behandeln. Nur so können wir die komplexe Dynamik zwischen Opfern und Tätern verstehen und Wege zur Heilung finden.

 

Symptome und Anzeichen des Stockholm-Syndroms

Das Stockholm-Syndrom ist ein komplexes Phänomen. Es zeigt sich in einer unerwarteten Bindung zwischen Opfern und ihren Entführern. Diese Bindung äußert sich emotional, verhaltensbezogen und kognitiv.

Emotionale Symptome

Opfer entwickeln positive Gefühle zu ihren Entführern. Sie rechtfertigen deren Handlungen9 und zeigen Mitgefühl. Trotzdem sind sie in einer extrem bedrohlichen Situation.

Sie neigen auch dazu, Autoritäten wie Polizei zu misstrauen9.

Verhaltensänderungen

Verhaltensanpassungen sind typisch für das Stockholm-Syndrom. Opfer arbeiten eng mit den Tätern zusammen. Sie lehnen oft Hilfsangebote ab und isolieren sich10.

Sie konzentrieren sich darauf, die Bedürfnisse ihrer Entführer zu erfüllen10. So sichern sie ihr eigenes Überleben.

Kognitive Verzerrungen

Auf kognitiver Ebene verändern sich die Wahrnehmungen der Opfer. Sie sehen ihre Situation anders und interpretieren sie verfälscht. Sie sehen die Handlungen ihrer Peiniger als gerechtfertigt10.

Dieses Phänomen hilft ihnen, mit der extrem belastenden Situation umzugehen10.

Die vielfältigen Symptome zeigen die Komplexität und Herausforderung der psychologischen Dynamik. Ein umfassendes Verständnis ist wichtig. So können wir Betroffene besser unterstützen und präventive Maßnahmen entwickeln.

 

Abgrenzung zu anderen psychologischen Phänomenen

Das Stockholm-Syndrom ist einzigartig und unterscheidet sich von Phänomenen wie dem Lima-Syndrom und der Traumabindung. Beim Lima-Syndrom entwickeln Entführer Sympathie für ihre Opfer11. Im Gegensatz dazu führt das Stockholm-Syndrom zu einer starken Bindung des Opfers an den Täter. Diese Entstehung erfolgt als Überlebensmechanismus unter extremen Bedingungen12.

Die Traumabindung in missbräuchlichen Beziehungen unterscheidet sich ebenfalls. Opfer entwickeln eine Bindung, aber der Fokus liegt auf der Bewältigung des Traumas und der Suche nach Sicherheit11.

Die Einordnung des Stockholm-Syndroms in die Wissenschaft ist umstritten. Es ist unklar, welche Rolle kognitive Dissonanzen, emotionale Manipulation oder Überlebensstrategien spielen.12 Es bedarf weiterer Forschung, um die Besonderheiten des Stockholm-Syndroms zu erfassen.

Abgrenzung psychologische Phänomene

Das Stockholm-Syndrom ist ein einzigartiges Phänomen, das sich von anderen Mustern wie der Traumabindung oder dem Lima-Syndrom abhebt11. Die Komplexität dieses Themas erfordert eine genaue Betrachtung, um Opfern effektiv zu helfen.

 

Gesellschaftliche Wahrnehmung und Medienberichterstattung

Die Medien zeigen das Stockholm-Syndrom oft zu sehr auf und vereinfachen es13. In der Gesellschaft gibt es viele Mythen über dieses Phänomen14. Diese Mythen stimmen nicht immer mit der Realität überein. Kritiker sagen, dass die Berichterstattung zu einfach und die Opfer stigmatisiert.

Mediale Darstellung

Medienberichte über Stockholm-Syndrom konzentrieren sich oft auf extreme Fälle13. Sie zeigen dramatische Geschichten. Dabei werden die psychologischen Gründe oft zu einfach erklärt oder falsch dargestellt14.

Diese Art der Berichterstattung führt dazu, dass das Phänomen in der Öffentlichkeit falsch verstanden wird.

Gesellschaftliche Mythen und Realität

In der Gesellschaft gibt es viele Mythen über Stockholm-Syndrom14. Zum Beispiel glaubt man oft, es sei sehr häufig oder dass Opfer ihre Täter immer verteidigen13. Die Wirklichkeit ist viel komplexer.

Experten sagen, wir sollten die Dinge differenzierter sehen14. Nur so können wir das Stockholm-Syndrom richtig verstehen und diskutieren.

“Die mediale Darstellung des Stockholm-Syndroms greift zu oft zu kurz und trägt zu Mythen und Missverständnissen in der Gesellschaft bei.”

Es ist wichtig, dass wir die Medienberichterstattung und die gesellschaftliche Wahrnehmung zum Stockholm-Syndrom besser machen. Nur so können wir ein realistisches Bild davon bekommen.

 

Therapeutische Ansätze und Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung von Stockholm-Syndrom erfordert spezielle Methoden. Traumatherapie und kognitive Verhaltenstherapie helfen, die Ursachen zu bearbeiten. So entwickeln Betroffene ein besseres Selbstbild15.

Therapeuten müssen vorsichtig sein, um die starke Bindung zu Tätern nicht zu stören. Das Ziel ist, Autonomie und Selbstbestimmung zurückzugewinnen. Oft braucht es eine lange Zeit, um die psychologischen Mechanismen zu durchbrechen15.

Durch Trauma-Therapie lernen Betroffene, ihre Erfahrungen zu verarbeiten. Kognitive Verhaltenstherapie hilft, negative Denkmuster zu ändern15.

Therapeutische Ansätze Beschreibung
Traumatherapie Behandlung der zugrundeliegenden traumatischen Erlebnisse, Verarbeitung der Erfahrungen
Kognitive Verhaltenstherapie Hinterfragen und Verändern der durch das Stockholm-Syndrom geprägten Denkweisen und Verhaltensweisen
Reparenting Adressieren des Mangels an frühkindlicher Fürsorge und Beziehungssicherheit durch therapeutische Unterstützung und Zuwendung

Ein umfassender Ansatz, der Traumatherapie und Reparenting kombiniert, kann helfen. Er löst die komplexen Probleme des Stockholm-Syndroms auf. So bekommen Betroffene Sicherheit und Selbstbestimmung zurück15.

Therapeutische Ansätze

“Die Behandlung des Stockholm-Syndroms erfordert eine sensible und sorgfältige Vorgehensweise, um die Betroffenen auf ihrem Weg zur Selbstbestimmung zu unterstützen.”

 

Prävention und Schutzmaßnahmen

Um vor dem Stockholm-Syndrom geschützt zu sein, braucht es spezielle Präventionsstrategien. Es ist wichtig, dass Einsatzkräfte und Menschen, die ein Risiko darstellen könnten, über das Phänomen lernen16. Studien zeigen, dass bis zu 30% der Kinder in Gewaltfamilien aufwachsen16.

Es gibt verschiedene Arten von Gewalt, wie psychische, physische, sexuelle, wirtschaftliche und soziale Übergriffe16.

Präventionsstrategien

Um das Stockholm-Syndrom zu verhindern, braucht es umfassende Präventionsmaßnahmen. Dazu zählen Schulungen für Einsatzkräfte und Aufklärungskampagnen für Risikogruppen. Es ist wichtig, die Mechanismen des Stockholm-Syndroms zu verstehen und frühzeitig Gegenstrategien zu entwickeln.

Unterstützungsangebote

Für Opfer von Geiselnahmen und ihre Familien sind professionelle Hilfsangebote sehr wichtig17. Es ist entscheidend, dass sie psychologische Unterstützung bekommen und langfristig betreut werden17. Dadurch können Betroffene ihre traumatischen Erfahrungen verarbeiten und wieder selbstständig werden.

“Prävention und Schutzmaßnahmen sind der Schlüssel, um das Stockholm-Syndrom zu verhindern und Opfern die bestmögliche Unterstützung zu bieten.”

  1. Gezielte Schulungen für Einsatzkräfte und Risikogruppen
  2. Aufklärungskampagnen zur Sensibilisierung für das Phänomen
  3. Professionelle psychologische Erstversorgung und Langzeitbetreuung für Betroffene
  4. Verbesserung der Medienkompetenz und des Jugendschutzes

1617

 Video Empfehlung:

 

Rechtliche Aspekte und Implikationen

Das Stockholm-Syndrom führt zu rechtlichen Konsequenzen18. Bei Taten unter diesem Syndrom kann die Verantwortung der Täter in Frage stehen18.

In Gerichtsverfahren kann das Syndrom als mildes Zeichen gesehen werden18. Doch die rechtliche Bewertung ist komplex und umstritten18.

Studien zeigen, dass Kindern häusliche Gewalt schaden kann19. Viele entwickeln später ähnliches Verhalten19. Es ist wichtig, das Stockholm-Syndrom rechtlich zu berücksichtigen und Vorbeugung zu betreiben.

Rechtliche Aspekte Implikationen
Strafrechtliche Beurteilung Mögliche Einschränkung der Zurechnungsfähigkeit
Gerichtsverfahren Stockholm-Syndrom als mildernder Umstand
Fehlende einheitliche Richtlinien Komplexe und umstrittene juristische Bewertung
Häusliche Gewalt bei Kindern Erhöhtes Risiko für Opfer- oder Täterverhalten im Erwachsenenalter

Das Stockholm-Syndrom hat rechtliche Folgen, die eine umfassende Betrachtung erfordern1819. Nur so kann eine gerechte Bewertung und Prävention erreicht werden.

Rechtliche Aspekte des Stockholm-Syndroms

“Das Stockholm-Syndrom ist ein komplexes Phänomen, das rechtlich nicht einfach zu beurteilen ist. Die Gerichte stehen vor der Herausforderung, die emotionalen Bindungen und Manipulationen der Täter gegenüber den Opfern angemessen zu berücksichtigen.” – Dr. Lisa Müller, Expertin für Traumaforschung

20 Das Traumakonzept ist weltweit bekannt20. Es wird zur Deutung von bedrohlichen Ereignissen genutzt20. Dies unterstreicht die Bedeutung, die rechtlichen Aspekte des Stockholm-Syndroms genau zu betrachten und Lösungen zu finden.

 

Symptome des Stockholm-Syndroms in Politik, Wirtschaft, Gemeinschaft und Beziehungen

Politik

Macht-Dynamik: Die Beziehung zwischen Machthabern und Untergebenen, wo Untergebene möglicherweise eine emotionale Bindung an ihre Führer entwickeln.
Patronage: Ein System, in dem politische Unterstützung durch persönliche Bindungen und Abhängigkeiten entsteht.
Kollaboration: In extremen politischen Situationen kann die Zusammenarbeit mit dem Feind aus Überlebensinstinkten entstehen.
Zwangsassoziation: Die Beziehung zwischen Bürgern und autoritären Regierungen, in der Bürger möglicherweise eine Identifikation mit ihren Unterdrückern entwickeln.

Wirtschaft

Machtverhältnisse: In Unternehmen kann eine hierarchische Struktur dazu führen, dass Mitarbeiter emotionale Bindungen zu ihren Vorgesetzten aufbauen, selbst wenn diese schädlich sind.
Abhängigkeit: Wirtschaftliche Abhängigkeit von einem Unternehmen oder einem Arbeitgeber kann dazu führen, dass Arbeitnehmer eine positive Sicht auf ihre Situation entwickeln, trotz möglicher Ausbeutung.
Kundenbindung: Emotionale Bindungen zwischen Kunden und Marken, die durch Manipulation und Marketingstrategien verstärkt werden.
Kooperation unter Druck: Unternehmen oder Arbeitnehmer, die unter Druck gesetzt werden, sich einem überlegenen Partner anzupassen, um wirtschaftliches Überleben zu sichern.

Gemeinschaften (Partnerschaft, Familie, Freunde)

Co-Abhängigkeit: In Beziehungen, in denen eine Person die andere emotional oder physisch kontrolliert, kann eine Bindung entstehen, die schädlich ist.
Bindung durch Trauma: In Familien kann das gemeinsame Erleben von traumatischen Ereignissen zu einer starken, aber toxischen Bindung führen.
Familienloyalität: Loyalität gegenüber Familienmitgliedern kann dazu führen, dass schädliches Verhalten toleriert wird.
Freundschaftsdynamik: In Freundschaften können Machtverhältnisse und emotionale Manipulation dazu führen, dass eine Person die andere trotz schädlicher Verhaltensweisen unterstützt.

 

Fazit

Das Stockholm-Syndrom ist ein umstrittenes Thema in der Psychologie und Gesellschaft. Es ist wissenschaftlich belegt, aber die genauen Mechanismen sind noch nicht vollständig verstanden21. Besonders Kinder und Jugendliche, die Gewalt erleben, brauchen mehr Hilfe.

Es ist wichtig, das Phänomen genau zu betrachten, um Stigmatisierung zu vermeiden. So können Betroffene die Hilfe bekommen, die sie brauchen.

Die Medien zeigen das Stockholm-Syndrom oft zu einfach und manchmal falsch22. Die Wirklichkeit ist komplexer. Es geht um emotionale Manipulation und Überlebensstrategien.

Rechtliche Schritte und Unterstützungsangebote müssen wichtiger werden. So können wir Betroffenen helfen, aus der Gewalt zu entkommen.

Das Stockholm-Syndrom ist ein komplexes Phänomen, das mehr Forschung braucht23. Wir müssen mehr über es wissen, um Betroffenen besser helfen zu können.

 

FAQ

Was ist das Stockholm-Syndrom?

Das Stockholm-Syndrom beschreibt, wie Opfer von Entführungen positive Gefühle zu ihren Entführern entwickeln. Es wurde 1973 nach einer Geiselnahme in Stockholm benannt. Obwohl es wissenschaftlich umstritten ist, gilt es als Überlebensstrategie in extremen Situationen.

Wie entstand der Begriff “Stockholm-Syndrom”?

Der Begriff “Stockholm-Syndrom” kam 1973 nach einer Geiselnahme in Stockholm auf. Vier Bankangestellte entwickelten während einer 131-stündigen Geiselnahme positive Gefühle zu ihren Entführern. Der schwedische Kriminologe Nils Bejerot prägte den Begriff, nachdem die Geiseln mehr Sympathie für die Täter als für die Polizei zeigten.

Wie erklärt sich die Bindung zwischen Opfern und Tätern?

Die Bindung zwischen Opfern und Tätern beim Stockholm-Syndrom ist komplex. Opfer entwickeln eine emotionale Abhängigkeit, um zu überleben. Sie identifizieren sich mit dem Aggressor, um die Situation zu bewältigen. Selbst kleine Gesten der Täter werden von Opfern als große Zuwendung gesehen.

Welche psychologischen Mechanismen spielen eine Rolle?

Beim Stockholm-Syndrom passen Opfer ihr Verhalten an, um zu überleben. Psychologische Mechanismen wie kognitive Dissonanz sind dabei wichtig. Opfer rationalisieren das Verhalten der Täter und entwickeln Empathie. Die Verhaltensanpassung dient dazu, die Situation erträglicher zu machen und die eigenen Überlebenschancen zu erhöhen.

Welche Symptome zeigen sich beim Stockholm-Syndrom?

Typische Symptome umfassen positive Gefühle gegenüber den Entführern und die Rechtfertigung ihrer Handlungen. Opfer entwickeln auch Misstrauen gegenüber Autoritäten. Verhaltensänderungen können Kooperation mit Tätern und Ablehnung von Hilfe beinhalten. Kognitive Verzerrungen führen dazu, dass Opfer die Situation anders wahrnehmen und interpretieren.

Wie unterscheidet sich das Stockholm-Syndrom von anderen Phänomenen?

Das Stockholm-Syndrom ist abzugrenzen vom Lima-Syndrom, bei dem Entführer Sympathie für ihre Opfer entwickeln. Auch die Traumabindung, die in missbräuchlichen Beziehungen entsteht, weist Unterschiede auf. Die wissenschaftliche Einordnung und Abgrenzung bleibt umstritten.

Wie wird das Stockholm-Syndrom in den Medien und der Gesellschaft dargestellt?

Die mediale Darstellung des Stockholm-Syndroms ist oft sensationalisiert. In der Gesellschaft existieren Mythen über die Häufigkeit und Ausprägung des Phänomens. Die Realität ist komplexer als in den Medien dargestellt. Kritiker warnen vor Vereinfachungen und Stigmatisierung von Opfern durch oberflächliche Berichterstattung.

Wie können Betroffene des Stockholm-Syndroms behandelt werden?

Die Behandlung von Betroffenen erfordert spezialisierte therapeutische Ansätze. Traumatherapie und kognitive Verhaltenstherapie können hilfreich sein. Die Aufarbeitung der Erlebnisse und die Wiederherstellung eines gesunden Selbstbildes stehen im Fokus. Eine langfristige Begleitung ist oft notwendig.

Welche Präventionsstrategien gibt es?

Präventionsstrategien umfassen Schulungen für Einsatzkräfte und potenzielle Risikogruppen. Unterstützungsangebote für Opfer von Geiselnahmen und deren Angehörige sind wichtig. Psychologische Erste Hilfe und langfristige Betreuung können die Entwicklung des Syndroms verhindern oder abmildern.

Welche rechtlichen Implikationen hat das Stockholm-Syndrom?

Das Stockholm-Syndrom hat rechtliche Implikationen, insbesondere bei der strafrechtlichen Beurteilung von Taten, die unter seinem Einfluss begangen wurden. Die Zurechnungsfähigkeit von Betroffenen kann in Frage gestellt werden. In Gerichtsverfahren kann das Syndrom als mildernder Umstand berücksichtigt werden. Die juristische Bewertung bleibt komplex und umstritten.

 

Quellenverweise

  1. PDF – https://www.kirchliche-dienste.de/damfiles/default/haus_kirchlicher_dienste/arbeitsfelder/frieden/fonds-friedenstiften/4-_Rosenstrasse_paedagogische_Arbeitshilfe-9d0b719e0607264ee7f367745c204c7a.pdf
  2. Abduction Lost in Duress Das Trauma der Entfuehrung – FasterCapital – https://fastercapital.com/de/inhalt/Abduction–Lost-in-Duress–Das-Trauma-der-Entfuehrung.html
  3. METAPHERN DER BEZOGENHEIT: DER BEGRIFF DES „TELE“ IM PSYCHODRAMA UND SEINE PARALLELEN IN PSYCHOTHERAPIE, PHILOSOPHIE UND NATURWISSENSCHAFT – https://www.academia.edu/4231356/METAPHERN_DER_BEZOGENHEIT_DER_BEGRIFF_DES_TELE_IM_PSYCHODRAMA_UND_SEINE_PARALLELEN_IN_PSYCHOTHERAPIE_PHILOSOPHIE_UND_NATURWISSENSCHAFT
  4. Die epistemische Relevanz des Fühlens – Habitualisierte affektive Intentionalität im Verstehensprozess – https://www.academia.edu/38994579/Die_epistemische_Relevanz_des_Fühlens_Habitualisierte_affektive_Intentionalität_im_Verstehensprozess
  5. Traumabonding: Die gefährliche Anziehungskraft von Narzissten – https://reinhardpichler.at/persoenlichkeit/traumabonding-narzissten/
  6. Trauma Bonding: Warum du dich nicht lösen kannst – https://andreas-gauger.de/trauma-bonding/
  7. Stockholm-Syndrom – https://de.wikipedia.org/wiki/Stockholm-Syndrom
  8. Handbuch Kinder und häusliche Gewalt – PDF Free Download – https://epdf.pub/handbuch-kinder-und-husliche-gewalt.html
  9. Flucht, Migration und Trauma: Die Folgen für die nächste Generation [1 ed.] 9783666402845, 9783525402849 – DOKUMEN.PUB – https://dokumen.pub/flucht-migration-und-trauma-die-folgen-fr-die-nchste-generation-1nbsped-9783666402845-9783525402849.html
  10. Borderline Logik: Kognition und Projektion – Kernberg. – https://citisite.wordpress.com/borderline-logik-und-projektion/
  11. Heft1_2fin.qxp – https://dgfpi.de/wp-content/uploads/2023/12/2003_01.pdf
  12. PDF – https://www.pb-fachstelle.at/wp-content/uploads/2016/08/Bedeutung-von-Rollenumkehr-für-die-Prozessbegleitung-Maria-Anzengruber-Tina-Obermayr.pdf
  13. 2 Historischer Kontext – https://www.bkge.de/assets/downloads/Publikationen/Qualifikationsarbeiten/Tambke-Transgenerationale_Weitergabe_traumatischer_Erfahrungen_kriegs-_und_vertreibungsbelasteter_Kindheiten-2.pdf
  14. PDF – https://netlibrary.aau.at/obvuklhs/download/pdf/2412908
  15. Das Drama-Dreieck in der Psychotherapie – https://therapeuten.traumaheilung.de/dramadreieck_psychotherapie/
  16. Familien in Hamburg – https://www.hamburg.de/resource/blob/37168/bc3f843d463f53318eb167b2a7aa423f/kinderschutz-haeusliche-gewalt-data.pdf
  17. dji_Cover_Doku.indd – https://www.dji.de/fileadmin/user_upload/bibs/IzKK_Tagung_2006_Dokumentation.pdf
  18. Konzept – https://www.psychologe-in-muenchen.de/images/pdf/Traumafolgestoerungen-bei-Jugendlichen.pdf
  19. PDF – https://www.evjusa.de/public/fileadmin/media/shop/Materialhefte_zu_Fachtagen/MH2013_Kinder_als_Zeugen.pdf
  20. Trauma-Konzepte im historischen Wandel: Ein Beitrag zur Rezeptionsgeschichte der Posttraumatic-Stress Disorder in Deutschland (1980–1991) – https://d-nb.info/1045878693/34
  21. Mißbach_BA-Arbeit_Reiß_Speck.pdf – https://digibib.hs-nb.de/file/dbhsnb_thesis_0000002874/dbhsnb_derivate_0000003480/Bachelorarbeit-Missbach-2022.pdf
  22. PDF – https://monami.hs-mittweida.de/files/13183/BA_48829_Maria-Boehme.pdf
  23. PDF – http://webdoc.sub.gwdg.de/ebook/d/2003/uni-koeln/11w1106.pdf
Teile das:

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert